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OMV erzielt im ersten Quartal 2024 robustes Ergebnis trotz niedrigerer Gaspreise. Geschäftssegment Chemicals & Materials erholt sich vorübergehend

  • Umsatz im ersten Quartal übersteigt EUR 8 Mrd., CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten bei knapp EUR 1,5 Mrd. 
  • Operativer Cashflow mit EUR 1,8 Mrd. weiterhin stark
  • Ergebnis im Segment Energy beeinflusst von deutlichem Rückgang der Gaspreise 
  • Ergebnis des Segments Fuels & Feedstock beeinflusst durch eine niedrigere Raffinerie-Referenzmarge in Europa1
  • Ergebnis im Segment Chemicals & Materials positiv beeinflusst durch Lagerbewertungseffekte
  • Transformationsprozess in allen drei Geschäftsbereichen fortgesetzt 

Die OMV erzielte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 einen Umsatz von mehr als EUR 8 Milliarden, ein CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von knapp EUR 1,5 Milliarden und einen CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten2 von fast EUR 700 Millionen. Deutliche Rückgänge der Marktindikatoren im Vergleich zum Vorjahr führten zu einem rückläufigen Operativen Ergebnis der Geschäftsbereiche Energy und Fuels & Feedstock (F&F).

Das Ergebnis des Bereichs Energy fiel geringer aus, da die europäischen Gaspreise um fast 50 Prozent sanken. Grund hierfür war der milde Winter in Europa, der zu einer geringeren Nachfrage und hohen Gasspeicherständen führte. 

Auch der Bereich Fuels & Feedstock verzeichnete einen deutlichen Rückgang des Operativen Ergebnisses. Verantwortlich dafür war die gesunkene Raffinerie-Referenzmarge, die im letzten Jahr auf einem außergewöhnlich hohen Niveau lag. Ein geringerer Auslastungsgrad der Raffinerien in Europa und dem Mittleren Osten, sowie ein niedrigerer Beitrag des Tankstellengeschäfts wirkten sich ebenfalls auf das Quartalsergebnis aus. 

Der Bereich Chemicals & Materials (C&M) verzeichnete aufgrund positiver Lagerbewertungseffekte und steigender Preise ein im Jahresvergleich höheres Operatives Ergebnis. Auch bei Borealis kam es zu einer Versbesserung, da europäische Produkte stärker nachgefragt wurden. Infolge von Engpässen im Roten Meer und im Panamakanal waren die Importe aus Asien und dem Mittleren Osten zurückgegangen.

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit erwies sich im ersten Quartal mit rund EUR 1,8 Milliarden als weiterhin stark. Mit einer Nettoverschuldung von EUR 1,2 Milliarden per Ende März 2024 war die Bilanz nach wie vor äußerst solide. Die OMV verfügte per Ende März 2024 über liquide Mittel in Höhe von EUR 7,9 Milliarden. Dazu kamen nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von EUR 5,3 Milliarden.

Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO der OMV AG: „Die OMV hat einen robusten Start ins Jahr 2024 hingelegt, und das in einem Umfeld, in dem die Gaspreise auf einem Niveau sind, wie zuletzt vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Die vorübergehende Erholung unseres Geschäftsbereichs C&M ist erfreulich, auch wenn es wahrscheinlich noch keine grundlegende Verbesserung der Nachfrage in Europa gibt. Trotz der schwierigen geopolitischen Lage, gestörten globalen Lieferketten und einer schwachen Verbrauchernachfrage in Europa ist die OMV auf Kurs, die Ziele ihrer Strategie 2030 zu erreichen. Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist dabei die langfristige Vereinbarung mit TOMRA über die Lieferung von Recyclingrohstoffen aus gemischten Abfällen für unsere ReOil®-Anlage.

Transformationsprojekte im ersten Quartal 2024

Chemicals & Materials: Borealis hat von der US-amerikanischen Food & Drug Administration (FDA) Unbedenklichkeitsbescheinigungen (Letters of No Objection; LNO) erhalten, die die Verwendung ausgewählter Post-Consumer-Rezyklate (PCR) aus dem Portfolio Borcycle™ M in Lebensmittelverpackungen zulassen. Dieser bedeutende Erfolg bestätigt die Position von Borealis als Marktführer bei wertschöpfenden Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.

Zudem hat Borealis die Übernahme von Integra Plastics, einem bulgarischen Unternehmen für fortschrittliches mechanisches Recycling, abgeschlossen. Damit erhöht sich die Recyclingkapazität von Borealis um mehr als 20.000 Tonnen pro Jahr.

Fuels & Feedstock: Die OMV und Ryanair haben 2024 ihre Abnahmevereinbarung für 500 Tonnen nachhaltigen Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel; SAF) erneuert. Zudem hat sich Microsoft bereit erklärt, SAF-Zertifikate von der OMV zu kaufen. Damit will Microsoft seine Dekarbonisierungsziele im Scope 3 erreichen und eine transparente, nachhaltige Geschäftsflugverkehrs- und Lieferkettenlogistik etablieren. 

Die OMV hat zugesagt, 30 weitere Tankstellen in Österreich und der Slowakei zu erwerben, um die integrierte Lieferkette rund um ihre Raffinerien in Burghausen (Deutschland) und Schwechat (Österreich) zu stärken. Diese neuen Tankstellen werden auch als Katalysator für die Strategie des Unternehmens im Bereich der nachhaltigen Mobilität fungieren. Sie werden den Kund:innen helfen, ihre Emissionen durch Biokraftstoffe der zweiten Generation und ultraschnelle Ladestationen zu reduzieren.

Energy: Die OMV Petrom hat den Erwerb eines 50-prozentigen Anteils an einem rumänischen Unternehmen vereinbart. Das Unternehmen verfügt über Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien mit einer Kapazität von rund 1 GW. Davon werden 950 MW erneuerbare Energie aus Windkraft und 50 MW aus Photovoltaik erzeugt. Darüber hinaus hat

OMV Petrom die Übernahme des mit mehr als 400 Ladestationen führenden rumänischen Ladenetzes für Elektrofahrzeuge unterzeichnet. Ein Ausbau auf rund 650 Stationen bis zum Jahr 2026 ist geplant. 

Zudem wird die OMV Petrom von der Europäischen Union EUR 50 Millionen für den Bau von zwei Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff mit einer Gesamtkapazität von 55 MW in der Raffinerie Petrobrazi erhalten. 
 

Leistungskennzahlen Jänner–März 20243

Konzern

  • Umsatz von EUR 8.172 Mio, Rückgang um 25% 
  • CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 1.483 Mio, Rückgang um 29% 
  • Den Aktionären zuzurechnender CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten von EUR 696 Mio, Rückgang um 32% 
  • CCS Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten von EUR 2,13, Rückgang um 32% 
  • Cashflow aus der Betriebstätigkeit von EUR 1.823 Mio, Rückgang um 32% 

Chemicals & Materials

  • Ethylen-Referenzmarge Europa bei EUR 475/t, Rückgang um 2% 
  • Propylen-Referenzmarge Europa bei EUR 348/t, Rückgang um 9% 
  • Polyethylen-Referenzmarge Europa bei EUR 403/t, Anstieg um 16% 
  • Polypropylen-Referenzmarge Europa bei EUR 395/t, unverändert 
  • OMV Steamcracker-Auslastungsgrad bei 87%, Rückgang um 5 Prozentpunkte
  • Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 129 Mio, ein Plus von 37% 

Fuels & Feedstock

  • OMV Raffinerie-Referenzmarge Europa bei USD 10,76/bbl, Rückgang um 27%
  • OMV Raffinerieauslastungsgrad Europa bei 85%, Rückgang um 8 Prozentpunkte 
  • Kraftstoff- und sonstige Verkaufsmengen Europa von 3,57 Mio t, Rückgang um 4% 
  • CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 303 Mio, Rückgang um 48% 

Energy

  • Durchschnittlicher Brent-Preis von USD 83,16/bbl, Anstieg um 2% 
  • Durchschnittlicher THE-Gaspreis von EUR 27,73/MWh, Rückgang um 49% 
  • Produktion von 352,5 kboe/d, Rückgang um 6% 
  • Produktionskosten von USD 9,56/boe, Anstieg um 3% 
  • Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 1.050 Mio, Rückgang um 29% 

Outlook 2024 

  • Organische Investitionsaufwendungen bleiben bei rund EUR 3,8 Mrd
  • Durchschnittlicher Brent-Preis von rund USD 85/bbl gegenüber der vorherigen Prognose von rund USD 80/bbl
  • Erwartete Kohlenwasserstoffproduktion der OMV bleibt zwischen 330 kboe/d und 350 kboe/d
  • Durchschnittlicher realisierter Erdgaspreis von EUR 20–25/MWh gegenüber der vorherigen Prognose von rund EUR 25/MWh, bei einer THE-Preisprognose etwas unter EUR 30/MWh gegenüber der vorherigen Prognose von EUR 30–35/MWh 
  • OMV Raffinerie-Referenzmarge Europa bleibt bei rund USD 8/bbl
  • Auslastungsgrad der europäischen Raffinerien bleibt bei rund 95%
  • Steamcracker-Auslastungsgrad in Europa bleibt bei rund 85%

Performance der Geschäftsbereiche im ersten Quartal 2024

Chemicals & Materials
Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten stieg auf EUR 129 Mio, was vor allem auf den positiven Einfluss von Lagerbewertungseffekten und ein besseres Ergebnis der beiden Borealis Joint Ventures Borouge und Baystar zurückzuführen ist. Es wurde teilweise kompensiert durch das weniger günstige Marktumfeld für Olefine, ein schwächeres Polyolefingeschäft und den Wegfall des Beitrags aus dem Stickstoffgeschäft.
 

Fuels & Feedstock
Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich deutlich auf EUR 303 Mio. Dies war vor allem auf rückläufige Raffinerie-Referenzmargen und einen geringeren Auslastungsgrad der Raffinerien in Europa und dem Mittleren Osten zurückzuführen. Es wurde außerdem beeinflusst durch schwächere Margen im Retail- und Commercial-Geschäft, den fehlenden Beitrag des veräußerten Tankstellen- und Großkundengeschäfts in Slowenien. Das Ergebnis wurde teilweise kompensiert durch die geringeren Betriebskosten und einen verbesserten Beitrag des Non-Fuel-Geschäfts.
 

Energy
Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich im ersten Quartal deutlich auf EUR 1.050 Mio, hauptsächlich aufgrund des starken Rückgangs der Erdgaspreise sowie einer rückläufigen Gesamtverkaufsmenge an Kohlenwasserstoffen. Die Gesamtproduktion an Kohlenwasserstoffen sank auf 352 kboe/d. Dies war vor allem auf einen Förderrückgang in Neuseeland aufgrund ungeplanter Stillstände und einer geringeren Produktivität der Sonden, auf natürliche Förderrückgänge in Norwegen und Rumänien sowie auf höhere Gewalt in Libyen im Jänner 2024 zurückzuführen. Eine gesteigerte Förderung in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach der Zurücknahme von OPEC-Förderbeschränkungen war der wichtigste ausgleichende Faktor.
 

Die Raffinerie-Referenzmarge setzt die Produktpreise der Standardproduktion einer Raffinerie in Relation zum Inputpreis für Rohöl.
Den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnender CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten
Die genannten Werte beziehen sich auf das erste Quartal 2024; als Vergleichsgrößen dienen, sofern nicht abweichend gekennzeichnet, die Quartalswerte des Vorjahres.
4 Abgängig vom Zeitpunkt der Veräußerung der Assets in Malaysia, der Lage in Libyen sowie von natürlichen Förderrückgängen.

OMV Aktiengesellschaft

Es ist unser Unternehmenszweck, die Grundlagen für ein nachhaltiges Leben neu zu erfinden. Die OMV wandelt sich zu einem führenden Unternehmen für nachhaltige Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien mit einer Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft. Heute ist sie in den integrierten Geschäftssegmenten Energy, Fuels & Feedstock und Chemicals & Materials tätig. Durch die schrittweise Umstellung auf ein kohlenstoffarmes Geschäft strebt die OMV an, bis spätestens 2050 Netto-Null zu erreichen. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von EUR 39 Milliarden und beschäftigte rund 20.600 diverse und vielfältige Mitarbeiter:innen weltweit. OMV Aktien werden an der Wiener Börse (OMV) sowie als American Depository Receipts (OMVKY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen auf www.omv.com